Erhöhte Leberwerte und der Bauer hat Schuld

Ein leidiges Thema was bestimmt schon jeder Pferdepensionsbetrieb über sich ergehen lassen musste.

Ein Pferd wird seitens des Tierarztes untersucht - erhöhte Leberwerte. Es kann nur eine Ursache geben - der Bauer ist schuld, der füttert schlechtes Heu / Heulage und plötzlich ist eine Vielzahl von Pferden betroffen.

Kein Pferdebesitzer sucht zuerst bei sich - nein der Schuldige ist direkt ausgemacht.

Okay es werden zur Sicherheit seitens des Betriebes sofort Futter- und Wasserproben nach Hannover eingeschickt. Vergebene Liebesmüh, man glaubt einem nicht, wenn man vorab telefonische Befunde erhält und verkündet das die Proben keine Beanstandungen aufweisen - warum auch. Der Bauer lügt bestimmt, den zeigen wir jetzt mal anonym beim Veterinäramt an.

Glückwunsch der Betrieb erhält kostenlos eine komplette Futtermittelanalyse vom Heu, Stroh, Heulage, Kraftfutter und auch Wasser - Ergebnis "perfekte Qualität"

Na ja, wir wussten es vorher, andere nicht.

Wir füttern weiter unsere Produkte und können behauptet - Eigenerwirtschaftung ist super, denn da weiß man was man hat.

Erwähnt sei noch dazu - das Veterinäramt kann man nicht belügen und der Bericht liegt vor!

Winterweiden

Schon mal darüber nachgedacht was so alles auf Weiden passiert - Urin und Kot wird auf Weiden hinterlassen - Keime und Bakterien dringen in den Boden, Speichel der Tiere setzt sich an weiteren Gräsern ab und auch hier gelangen Keime und Bakteien in den Boden - alles hervorragende Lieferanten um Weideflächen "sauer" zu machen. Aber das möchten leider die wenigsten hören/verstehen..... mein Pferd muss dieses und jenes haben und es muss raus. Ja wir sehen die Pferde auch gerne draußen, aber das Wohl und die Gesundheit steht bei uns an erster Stelle und lassen wir alle und alles gewähren können wir keine Weiden zur Verfügung stellen sondern müssten unseren Betrieb auf OFFENSTALL umbauen. Dies beabsichtigen wir allerdings nicht. Wir haben ausreichende Möglichkeiten dem Tier sowohl unter reiterlichen Aspekten Bewegung zu verabreichen (Reithalle/Longierzelt/Ausreitgelände) als auch unter Gleichgesinnten - Reitplatz, welcher zum toben, spielen, laufen etc. gerne genutzt wird.

Und auch wenn das Tier "Pferd" ein bewegungsfreudiges Tier ist achten wir auch auf dessen Umfeld und müssen auch mal für gewisse Zeiträume (1-3 Tage) die Weidenutzung einschränken und auf den täglichen Weidegang verzichten. Nur so können wir ganzjährige Weiden anbieten - und keine MATSCH-Flächen.

Viele Menschen wünschen sich die artgerechte Haltung - wir auch, aber wiederum stellt sich uns auch manchmal die Frage - wie weit geht "artgerecht"? Werden freilebende Wildpferde im Winter auch geschoren und eingedeckt damit nach der Arbeit das Felltrocknen schneller geht? Denn es ist ja kalt und man möchte weg vom Stall und ins gemütliche warme Heim. Erhalten Wildpferde raue Mengen an Möhren und Äpfel.

Wer sich ein Pferd hält sollte dieses nicht als reines Sportgerät sehen sondern auch als Partner, denn immerhin verbringen viele Menschen die Freizeit am Stall bei ihrem Pferd.

Auch wenn es Personen nicht schmeckt und uns mit artgerechten Aspekten Vorwürfe machen und sogar das Veterinäramt einschalten. Nach Besichtigung des Vetamtes - Zum Wohl der Tiere ist gegen die Boxenhaltung auf unserem Hof nichts einzuwenden. Die Pferde haben ausreichend Bewegungsmöglichkeiten, sowohl in den Boxen als auch außerhalb und wenn es mal zwei, drei Tage keine Weide gibt ist diesem auch nichts entgegenzubringen - bei der Wurmkurgabe achten wir auch darauf, dass die Würmer nicht auf die Weiden gelangen.